Kunst auf der Straße
Art should comfort the disturbed, and disturb the comfortable. Dieses Zitat wird dem anonymen Graffiti-Künstler Banksy zugeschrieben. Es beschreibt das Wesen der modernen Kunstform des Graffiti.
Der Begriff stammt aus dem Italienischen und bedeutet figurale Dekoration. Er bezeichnet das Schreiben, Zeichnen und Malen auf Flächen mit Spraydosen in verschiedenen Farben. Ursprünglich war Graffiti Teil der Hip-Hop-Jugendkultur in urbanen Zentren der USA. Das sogenannte Writing entstand Ende des 20. Jahrhunderts als künstlerische Ausdrucksform von politisch motivierten Parolen, Bildern und Formen.
Während Wandmalereien historisch und archäologisch eine bedeutende Rolle spielen, wurde das moderne Graffiti oft als Vandalismus von öffentlichen Flächen wie Gebäudewänden, Brücken oder Zügen bezeichnet. Mittlerweile gilt es allerdings als kultureller Bestandteil von Städten. Nicht erst seit Berühmtheiten wie Banksy sind Graffitis über die Sprayerszene hinaus zu interessanten Elementen von Architektur in Städten sowie festem Teil von politischem Aktivismus geworden.
Die Kreativität der Künstler folgt dabei bestimmten Stilen oder Motiven je nach Entstehungszeit und politischem Hintergrund: Beispielsweise findet sich in Nordirland und anderen politisch brisanten Gebieten der Welt vermehrt nationalistische, patriotische und separatistische Symbolik. In den Metropolen der Welt gelten bestimmte Bilder oder Worte als Kennzeichen von Straßengangs.
Unabhängig von Häufigkeit, Motivation oder Niveau ist die sogenannte Street-Art nicht von den Fassaden der Städte der Welt wegzudenken und bietet neue Projektionsfläche für Künstler jeden Alters.